In machen Justizvollzugsanstalten gehört ein Kirchengebäude als eigenes Gebäude dazu. Der preußische Vollzugsbau sah dies so vor. Im hessischen Rockenberg ist das ehemalige Kloster zu einer Justizvollzugsanstalt umgewandelt worden. Geblieben ist die alte Klosterkirche, die nun Knastkirche ist. In den neueren Gefängnissen sind Kirchenräume oft Mehrzweckräume, die noch für andere Zwecke genutzt werden. Mancherorts ist der Kirchenraum hinter den Mauern auch ein Sportraum.

 

Anders als draußen werden Kirchengebäude, Gottesdiensträume oder Kapellen hinter Gittern in ökumenischer und interreligiöser Weise genutzt. In der neuen JVA Wuppertal-Ronsdorf sind die „religiösen“ Räume so angelegt, dass es je einen abgeschlossenen Teil der christlichen Kapelle und zum anderen ein muslimischer Gebetsraum gibt. Die Räume können mit dem großen Versammlungsraum verbunden werden. Es besteht eine Vielfalt von Knastkirchen in den einzelnen Justizvollzugsanstalten der Bundesländer. Hier ein Einblick mit Bilder…

 

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Kirche der JVA Werl: St. Peter in Ketten. Visueller Rundgang

Wie sich die Gesellschaft im Laufe der Jahrhunderte verändert hat, so hat sich Kirche ebenso verändert. Dies drückt sich in der Architektur der Kirchenbauten der jeweiligen Zeit und der Gestaltung von liturgischen Räumen aus. Galt in der Vergangenheit eher die Betonung auf die Predigt und der sakramentalen Anbetung , so geht es heute um die Erfahrung eines Raumes und der darin gefeierten lebensnahen Liturgie. Im Gefängnis treffen Kulturen und Religionen aufeinander. Die Reaktionen in gottesdienstlichen Feiern kommen von Gefangenen unmittelbar und direkt. Von daher kann man sich nicht hinter formelhaften und frommen Sprüchen verstecken. Oft spielen für Inhaftierte andere Motive eine Rolle, den Gottesdienst mitzufeiern. Doch neben all den oberflächlichen Dingen kann es in einer gottesdienstlichen Feier gelingen, den Blick über die Mauern zu lenken. Die Kirche im Knast wird überwiegend als besonderer Ort für Bekenntnisfreie und Gläubige jeglicher Richtung erfahren.

 

29. Januar 2023
Selig, die sich trauen, menschlich zu sein
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5. Juli 2023
Vorbehaltloses Zuhören auf Augenhöhe ist ein Grundpfeiler
Andreas Altehenger, Gefängnisseelsorger in der JVA lserlohn, geht es im Moment gut. Aus mehreren Gründen. Erstens nehmen die Kriminalität im Allgemeinen und die Jugendkriminalität im Besonderen stetig ab. Auch wenn Boulevardblätter und Rechtspopulistenein gegenteiliges Bild zeichnen: In Deutschland werden immer weniger Menschen straffällig. Das ist einfach […]
12. Mai 2022
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Unglaublicherweise beginnt im Augenblick der Katastrophe die Geschichte der Freiheit. Gott sagt: Nie wieder. Nie wieder Flut. Nie wieder Wasser. Nie wieder Verderben. Gott ist nicht dieser kleingeistige Kontrolletti-Gott, von dem vielleicht manche Menschen träumen. Machen wir Schluss mit den Flutgeschichten. Hören wir auf, einander das […]
18. Mai 2023
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Das rote Haus „Kopf-über“ steht in Putbus auf der Insel Rügen und auf der Insel Usedom findet man ein ähnliches Haus in blauer Farbe. Die Bauten stellen eine ungewöhnliche Herausforderung für die Sinne des Menschen dar. Als Gesamtkunstwerk verwirrt das Bauwerk. Nichts ist wie es scheint […]
3. November 2019
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Der erste Termin seiner eng getakteten Vortrags- und Begegnungsreise in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz führte Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, zu den Gefangenen der Justizvollzugsanstalt Bochum. Wenige Stunden vorher war er angekommen aus den halloween-besessenen Vereinigten Staaten von Amerika (USA). In seiner Predigt in […]
6. Februar 2024
JVK Hohenasperg: In der Haft Hoffnung schöpfen
Harald Prießnitz ist katholischer Seelsorger im Justizvollzugkrankenhaus (JVK) Hohenasperg und der sozialtherapeutischen Anstalt Baden-Württemberg. Dort arbeitet er mit Straftätern zusammen, die aufgrund ihres Gesundheitszustands in das Gefängniskrankenhaus verlegt wurden, aber auch mit Inhaftierten, die sozialtherapeutisch betreut werden. In seinem Berufsalltag entstehen täglich Geschichten, die das Leben […]
Knastschlüssel